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Männerriege Remigen auf Turnfahrt ins Kiental

REMIGEN/KIENTAL. Fünfzehn Turner der Männerriege Remigen waren am letzten Augustwochenende nicht in Sportkleidern sondern in Berg- und Wandermontur anzutreffen – und das im schönen Berner Oberland. Eines der Highlights war die spontane und ungeplante Einkehr in Fritz’s Alp.

Nach der Anfahrt durch’s Flachland mit Bus- und Zug ins Frutigkland im Berner Oberland ging es ab Reichenbach mit dem kleinen Bus auf die steilste Postautostrecke der Schweiz im Kiental. Der erfahrene Chauffeur brachte die Passagiere mit sicherer Fahrt durch die engen und steilen Kehren der Griessbachschlucht hinauf zur Griesalp. Die Strasse windet sich in vielen Serpetinen mit 28% steilen Anstiegen und engen Durchgängen durch die von unten scheinbar unüberwindbare Felswand nach oben.

Wänd ihr en Kafi?
Gestärkt nach dem Mittagessen auf der Griesalp startete die Wanderung „alles geradeaus“ in Richtung Berggasthaus Ramslauenen. Regenschutz und Wetterfeste Kleidung waren an diesem Nachmittag die richtigen und wichtigen Begleiter – ab und zu kam wieder mal „en Gusch“ von oben.
Als dann die Wandergruppe bei einer Alphütte vorbeikam, als bei dieser Alphütte Bauer Fritz unter der Stalltüre stand und als dieser spontan die Wanderschar zum stärkenden Kafi in seinem Wohnzimmer war die Überraschung komplett. Geschützt vor Wind und Regen servierten Fritz und seine Frau Zwetschge Lutz, Alpkäse und Brot – man kam sich vor wie bei Gotthelf’s Zeiten.

Gestärkt wurde die Wanderung zur Ramslauenenhütte fortgesetzt. Nach einer Hüttenübernachtung waren am folgenden Morgen die Wolken und der Nebel verzogen: Die Aussicht auf den Thunersee und das Blüemlisalp Massiv waren perfekt. In zwei Gruppen führte die weitere Wanderroute in Richtung Frutigen wo die Störzucht beim Tropenhaus besichtigt wurde.

Störzucht mit Lötschberg Tunnelwasser
Seit dem Bau des Lötschberg Basistunnels der NEAT kommen pro Minute 100 Liter 18°C warmes Tunnelwasser aus dem Nordportal geflossen. Dieses warme Wasser darf wegen den Fischen nur mit einer Temperatur von 9°C in die Kander geleitet werden. So ist die Idee von einem Tropenhaus und einer Stör Fischzucht in Frutigen entstanden.

Das Tunnelwasser bietet sich zur Energiegewinnung durch Abkühlen von 18° auf 9° bestens an. Die dadurch gewonnene Energie wird in Form von Wärme für das Tropenhaus verwendet. Nebenbei wurde mit dem Sibirischen Stör ein pflegeleichter Fisch gefunden, welcher im 18° warmem Tunnelwasser bestens wächst und für die Kaviarproduktion gehalten wird. Ein Kilogramm Kaviar aus Frutigen kostet Fr. 2’400.–.